Starren Sie auf Ihr Pool und können kaum glauben, was Sie sehen? Das einst kristallklare Wasser hat sich in eine gelblich-trübe Brühe verwandelt, die eher an einen Teich als an ein Schwimmparadies erinnert. Keine Panik – gelbe Algen sind zwar hartnäckig, aber mit der richtigen Strategie definitiv besiegbar. In diesem Artikel zeige ich Ihnen meine bewährte Methode, mit der ich selbst hartnäckigste Algenbefälle erfolgreich bekämpft habe.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Warum entstehen gelbe Algen überhaupt in Ihrem Pool?
- 2 Gelbe Algen sicher identifizieren: So erkennen Sie den Unterschied
- 3 Meine bewährte 4-Schritte-Methode gegen gelbe Algen
- 4 Moderne Technologie als Verbündeter
- 5 Langfristige Prävention: Nie wieder gelbe Algen
- 6 Häufige Fehler vermeiden
- 7 Wann sollten Sie einen Profi rufen?
- 8 Kosten und Investitionen
- 9 Umwelt und Gesundheit im Blick
- 10 Mein persönliches Fazit
- 11 Häufig gestellte Fragen
- 11.1 Wie lange dauert es, gelbe Algen vollständig zu entfernen?
- 11.2 Kann ich während der Behandlung im Pool schwimmen?
- 11.3 Sind gelbe Algen gesundheitsschädlich?
- 11.4 Warum kommen die Algen immer wieder zurück?
- 11.5 Hilft ein Salzwassersystem gegen gelbe Algen?
- 11.6 Welcher Poolroboter ist am besten gegen Algen?
Warum entstehen gelbe Algen überhaupt in Ihrem Pool?
Lassen Sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen: Vergangenen Sommer stand ich vor genau demselben Problem. Nach einem zweiwöchigen Urlaub kam ich nach Hause und traute meinen Augen nicht – mein einst makelloser Pool war komplett von gelben Algen überwuchert. Diese kleinen Biester hatten sich in jeder Ecke, an jeder Wand und auf dem Boden breitgemacht.
Was sind gelbe Algen eigentlich?

Gelbe Algen, auch Senfalgen genannt, sind Mikroorganismen, die sich besonders in warmen, schlecht zirkulierenden Gewässern wohlfühlen. Im Gegensatz zu grünen Algen, die das Wasser trüb machen, bilden gelbe Algen schleimige, pudrige Beläge an Poolwänden und -böden.
Die Hauptursachen für gelbe Algen sind:
- Unausgewogene Wasserchemie – besonders niedrige Chlorwerte
- Mangelnde Wasserzirkulation in Poolecken und Nischen
- Hohe Wassertemperaturen über 28°C
- Unzureichende Poolreinigung und Filterwartung
- Verschmutzung durch organische Materialien wie Laub oder Pollen
Die Rolle der Wasserchemie verstehen
Stellen Sie sich Ihren Pool wie ein empfindliches Ökosystem vor. Wenn nur ein Parameter aus dem Gleichgewicht gerät, öffnen Sie Tür und Tor für unerwünschte Gäste. Gelbe Algen lieben es besonders, wenn der pH-Wert über 7,8 steigt oder das freie Chlor unter 1,0 mg/l fällt.
Gelbe Algen sicher identifizieren: So erkennen Sie den Unterschied
Nicht jede Verfärbung in Ihrem Pool sind automatisch gelbe Algen. Hier die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale:
Gelbe Algen (Senfalgen):
- Gelbliche bis senffarbene Beläge
- Pudrige, staubige Konsistenz
- Sammeln sich bevorzugt in schattigen Ecken
- Lassen sich teilweise mit der Hand wegwischen
- Kehren schnell zurück, wenn nicht gründlich behandelt
Grüne Algen:
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- Machen das Wasser trüb und grünlich
- Schwimmen oft frei im Wasser
- Reagieren schneller auf Chlorbehandlung
Schwarze Algen:
- Schwarze, teerartige Flecken
- Extrem fest haftend an Oberflächen
- Wurzeln tief in poröse Materialien ein
Der Pudrigkeits-Test
Hier ein einfacher Trick: Nehmen Sie einen weißen Socken und wischen damit über die verdächtige Stelle. Färbt sich der Socken gelblich und lässt sich der Belag relativ leicht entfernen, haben Sie es mit gelben Algen zu tun.
Meine bewährte 4-Schritte-Methode gegen gelbe Algen
Nach jahrelanger Erfahrung und unzähligen Versuchen habe ich eine Methode entwickelt, die wirklich funktioniert. Das Geheimnis liegt in der richtigen Reihenfolge und Gründlichkeit der Maßnahmen.
Schritt 1: Wasseranalyse und Chemie-Korrektur
Bevor Sie auch nur einen Finger ins Wasser stecken, müssen Sie wissen, womit Sie arbeiten. Messen Sie folgende Werte:
- pH-Wert: Sollte zwischen 7,2 und 7,6 liegen
- Freies Chlor: Mindestens 1,0 mg/l, idealerweise 2-3 mg/l
- Gesamtalkalität: 80-120 mg/l
- Calciumhärte: 150-300 mg/l
Verwenden Sie hochwertige Teststreifen oder ein digitales Messgerät für genaue Ergebnisse. Die Investition in präzise Messung zahlt sich langfristig aus.
Korrekturen in der richtigen Reihenfolge:
- Zuerst den pH-Wert korrigieren
- Dann die Alkalität anpassen
- Schließlich das Chlor erhöhen
Schritt 2: Mechanische Vorreinigung
Jetzt wird’s körperlich! Bevor Sie Chemikalien einsetzen, müssen Sie die Algen mechanisch lockern und entfernen.
Was Sie brauchen:
- Poolbürste mit Edelstahlborsten
- Poolsauger oder Poolroboter
- Kescher für gröbere Partikel
So gehen Sie vor:
- Gründlich bürsten: Arbeiten Sie sich systematisch von oben nach unten vor. Bürsten Sie alle Wände, Ecken und den Boden intensiv ab.
- Sofort absaugen: Verwenden Sie den Poolsauger, um gelöste Algenpartikel sofort zu entfernen, bevor sie sich wieder festsetzen können.
- Filter reinigen: Spülen Sie Ihren Filter gründlich durch oder wechseln Sie die Kartuschen.
Profi-Tipp: Ich arbeite immer in Abschnitten und sauge jeden gebürsteten Bereich sofort ab. So verhindern Sie, dass sich die Algen in anderen Poolbereichen wieder ansiedeln.
Schritt 3: Chemische Intensivbehandlung
Hier kommt die Chemiekeule zum Einsatz – aber gezielt und durchdacht:
Algizid speziell für gelbe Algen: Verwenden Sie ein hochwertiges Algizid, das speziell für Senfalgen entwickelt wurde. Die Dosierung liegt meist bei 1-2 Litern pro 50 m³ Poolwasser, aber folgen Sie immer den Herstellerangaben.
Stoßchlorung durchführen:
- Erhöhen Sie das freie Chlor auf 10-15 mg/l
- Lassen Sie die Filterpumpe 24-48 Stunden durchlaufen
- Kontrollieren Sie die Werte alle 6-8 Stunden
Wichtige Sicherheitshinweise:
- Tragen Sie Schutzhandschuhe und Schutzbrille
- Mischen Sie niemals verschiedene Chemikalien
- Lagern Sie Poolchemie kühl und trocken
- Halten Sie Kinder und Haustiere vom Pool fern
Schritt 4: Nachbehandlung und Überwachung
Die meisten machen hier den Fehler und denken, die Arbeit sei getan. Falsch! Die Nachbehandlung entscheidet über langfristigen Erfolg.
Erste 48 Stunden:
- Filterpumpe kontinuierlich laufen lassen
- Alle 6 Stunden Chlorwerte kontrollieren
- Bei Bedarf nachchloren
- Tote Algenreste absaugen
Erste Woche:
- Täglich Wasserwerte prüfen
- Filter alle 2 Tage spülen
- Wände und Boden täglich bürsten
- Wasseroberfläche von Schaum befreien
Moderne Technologie als Verbündeter
Ein guter Poolroboter kann Ihnen das Leben erheblich erleichtern. Diese intelligenten Geräte arbeiten autonom und erreichen auch schwer zugängliche Ecken – genau dort, wo sich gelbe Algen gerne verstecken.
Vorteile eines Poolroboters bei Algenbefall:
- Kontinuierliche Reinigung auch in Ihrer Abwesenheit
- Gleichmäßige Wasserzirkulation
- Frühzeitige Entfernung von Algensporen
- Reduzierter Chemikalienbedarf
Ich setze meinen Poolroboter täglich für 2-3 Stunden ein – das verhindert, dass sich überhaupt erst größere Algenansammlungen bilden können.
Langfristige Prävention: Nie wieder gelbe Algen
Nachdem Sie die Algen erfolgreich bekämpft haben, geht es darum, einen Rückfall zu verhindern. Hier meine bewährtesten Präventionsstrategien:
Wöchentliche Pflegeroutine
Montag – Wassertest:
- Alle wichtigen Parameter messen
- Korrekturen vornehmen
Mittwoch – Mechanische Reinigung:
- Poolroboter einsetzen oder manuell saugen
- Skimmerkorb und Pumpenkorb leeren
Freitag – Sichtprüfung:
- Wände und Boden auf erste Anzeichen kontrollieren
- Bei Bedarf punktuell nachbürsten
Sonntag – Filterreinigung:
- Filter spülen oder wechseln
- Pumpenleistung überprüfen
Saisonale Anpassungen
Frühjahr: Intensive Grundreinigung nach der Winterpause Sommer: Häufigere Kontrollen bei hohen Temperaturen Herbst: Verstärkte Laubentfernung und Vorbereitung auf den Winter
Natürliche Hilfsmittel
Einige Poolbesitzer schwören auf natürliche Methoden zur Algenprävention:
- Borsäure: Kann das Algenwachstum hemmen
- Wasserpflanzen: In naturnahen Pools als biologische Filter
- Zinkionen: Wirken algenhemmend
Allerdings sollten diese Methoden nur ergänzend eingesetzt werden, nicht als Ersatz für eine ordentliche Wasserchemie.
Häufige Fehler vermeiden
Aus eigener Erfahrung und der Beratung zahlreicher Poolbesitzer kenne ich die typischen Stolperfallen:
Fehler Nr. 1: Ungeduldigkeit
Viele erwarten nach der ersten Behandlung sofortigen Erfolg. Gelbe Algen sind hartnäckig – geben Sie der Behandlung Zeit zu wirken.
Fehler Nr. 2: Halbherzige Reinigung
„Ein bisschen bürsten reicht schon“ – ein fataler Irrtum. Nur gründliche mechanische Reinigung lockert die Algen ausreichend für die chemische Behandlung.
Fehler Nr. 3: Filter vernachlässigen
Ein verstopfter oder verschmutzter Filter macht alle anderen Bemühungen zunichte. Reinigen Sie ihn regelmäßig und gründlich.
Fehler Nr. 4: Zu früh baden gehen
Warten Sie nach der Behandlung mindestens 24-48 Stunden, bevor Sie den Pool wieder nutzen. Lassen Sie das Chlor vollständig wirken.
Wann sollten Sie einen Profi rufen?
Manchmal ist der Befall so hartnäckig, dass professionelle Hilfe nötig wird. Kontaktieren Sie einen Experten, wenn:
- Die Algen nach mehreren Behandlungszyklen wiederkehren
- Sie unsicher bei der Handhabung von Poolchemie sind
- Ihre Filteranlage Probleme macht
- Das Poolwasser trotz korrekter Werte trüb bleibt
Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen bietet excellent Ressourcen und kann Sie an qualifizierte Fachbetriebe vermitteln.
Kosten und Investitionen
Eine professionelle Algenbehandlung kostet meist zwischen 150-400 Euro, je nach Poolgröße und Befallsstärke. Dagegen kostet die Eigenbehandlung:
- Algizid: 30-60 Euro
- Chlor für Stoßchlorung: 20-40 Euro
- Testsets: 15-25 Euro
- Arbeitszeit: 4-6 Stunden
Die Investition in einen guten Poolroboter (300-1500 Euro) amortisiert sich durch gesparte Zeit und reduzierte Chemiekosten meist innerhalb von 2-3 Jahren.
Umwelt und Gesundheit im Blick
Bei aller Effektivität sollten wir die Umwelt nicht vergessen. Setzen Sie Poolchemie verantwortungsvoll ein:
- Minimale effektive Dosis: Mehr hilft nicht immer mehr
- Umweltfreundliche Algizide: Achten Sie auf biologisch abbaubare Produkte
- Korrekte Entsorgung: Alte Chemikalien gehören zum Schadstoffhof
- Wassersparen: Vermeiden Sie unnötige Wasserwechsel
Laut dem Bundesgesundheitsministerium sind ordnungsgemäß behandelte Pools gesundheitlich unbedenklich, wenn die Grenzwerte eingehalten werden.
Mein persönliches Fazit
Nach Jahren des „Kampfes“ gegen gelbe Algen kann ich sagen: Es ist absolut machbar, aber es braucht Systematik und Ausdauer. Die 4-Schritte-Methode, die ich hier vorgestellt habe, funktioniert zuverlässig – wenn man sie konsequent durchführt.
Der wichtigste Tipp zum Schluss: Prävention ist alles! Ein sauberer, gut gepflegter Pool mit ausgewogener Wasserchemie bekommt erst gar keine Algenprobleme. Investieren Sie lieber in regelmäßige Pflege als in aufwendige Notfallbehandlungen.
(P.S.: Sichere dir jetzt die kostenlose Poolpflege Checkliste. Mit diesem PDF hast du alles übersichtlich auf einen Blick, was gemacht werden muss. Hier erfährst du mehr!)

Ihr Pool soll ein Ort der Entspannung und Freude sein – nicht eine Quelle ständiger Sorgen. Mit der richtigen Herangehensweise wird er das auch bleiben.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert es, gelbe Algen vollständig zu entfernen?
Bei konsequenter Behandlung verschwinden gelbe Algen meist innerhalb von 3-7 Tagen. Die mechanische Reinigung zeigt sofort Wirkung, aber die vollständige Abtötung aller Sporen kann einige Tage dauern.
Kann ich während der Behandlung im Pool schwimmen?
Nein, während der aktiven Behandlung mit erhöhten Chlorwerten sollten Sie den Pool nicht nutzen. Warten Sie, bis die Chlorwerte wieder im normalen Bereich (1-3 mg/l) liegen.
Sind gelbe Algen gesundheitsschädlich?
Gelbe Algen selbst sind meist nicht direkt gesundheitsschädlich, können aber die Wasserqualität beeinträchtigen und Bakterienwachstum fördern. Außerdem machen sie Pooloberflächen rutschig.
Warum kommen die Algen immer wieder zurück?
Wiederkehrende Algen deuten auf grundlegende Probleme hin: unausgewogene Wasserchemie, schlechte Zirkulation, verschmutzte Filter oder unzureichende Reinigung. Alle diese Faktoren müssen angegangen werden.
Hilft ein Salzwassersystem gegen gelbe Algen?
Salzwassersysteme produzieren kontinuierlich Chlor und können dadurch Algenwachstum hemmen. Allerdings sind sie kein Allheilmittel – auch hier sind regelmäßige Pflege und korrekte Wasserwerte entscheidend.
Welcher Poolroboter ist am besten gegen Algen?
Ein guter Poolroboter sollte Wände und Boden reinigen, über starke Saugkraft verfügen und feine Partikel filtern können. Modelle mit aktivem Bürstensystem sind besonders effektiv gegen festsitzende Algen.

Thorsten ist der Mitgründer von Poolroboter-Poolsauger.de und seit 1998 in der Pool- und Whirlpoolbranche tätig. Seitdem hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die Pflege von Pools und Whirlpools für jeden einfach zu machen. Und jedes Jahr hilft er mehr Menschen bei der Poolchemie, der Poolreinigung, Poolpflege und der Fehlersuche.
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